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M04 – Webinare: virtuelle Kaffeefahrt oder echte Hilfe?

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Als ich vor Jahren bei Edudip mit Webinaren begann, waren das schlicht und einfach Vorträge oder Seminare, die vor dem PC stattfanden anstatt in einem Hinterzimmer oder einem Praxisraum. Ich bereitete ein Thema vor und sprach dann darüber. Anschließend konnte man Fragen stellen über die Chatfunktion. Edudip war damals das bekannteste Tool dafür und relativ teuer. Dafür wurde das Webinar auch auf dem „hauseigenen“ Marktplatz gezeigt und man hatte die Chance, neue Hörer zu gewinnen.

Mit der Zeit wandelten sich Webinare aber immer mehr – und erinnern mich in letzter Zeit immer an diese berüchtigen Kaffeefahrten, wo unbedarfte Rentner mit dem Autobus irgendwohin gekarrt wurden, um dann in einem idyllischen Landgasthof bei Schnitzel und Sachertorte von einem Redner die ultimative Rheumabettdecke vorgestellt zu bekommen. Der war geschult und konnte die berühmten Kühlschränke an Eskimos verkaufen. Wieder daheim hatte man einen schönen Tagesausflug mit lieben Menschen hinter sich und eine neue Decke, die man nicht brauchte. Ich war mal mit 14 mit meiner Oma bei solch einer Fahrt mit – als falsche Zielgruppe, aber der zugehörige Urlaub war günstig. Decke brachte ich keine mit, dafür meinen ersten Freund – ebenfalls von seiner Omi eingeladen zu 2 Tagen Österreichrundfahrt. Man könnte sagen, es lohnt sich also mitzumachen, irgendwas wird schon dabei sein, was nützlich ist. 😉

Aber ich schweife ab, Zurück zu Webinaren als Werbemaßnahme.

Zur Erinnerung

Der Aufbau der Serie „authentisches Marketing“ lautet wie folgt:

  1. Was ist es? (Wissen auffrischen)
  2. Was stört mich dran? (Glaubenssätze)
  3. Wie kann ich es trotzdem für mich nutzen? (individuell adaptieren)

Ich stelle ein Marketing-Tool vor, erkläre den Sinn und Zweck, erzähle von meinen Abwehr-Reaktionen und zeige dir ein Beispiel, wie man es doch authentisch für sich anpassbar und nutzbar machen kann. Nicht alles, was auf den ersten Blick „böse“ aussieht, ist es auch. Manchmal braucht man nur ein paar Details anders zu machen und plötzlich ist die Werbung keine nervige Angelegenheit mehr, sondern ein kreativer Prozess, der ganz viel Spaß macht.

Punkt 2 habe ich schon in der Einleitung erläutert, wenden wir uns mal dem Basiswissen zu.

Webinare

WebinareEin Webinar setzt sich zusammen aus Web und Seminar, also ein Vortrag, der virtuell stattfindet. Die Vorteile sind klar: niemand braucht sich aus dem Haus bewegen und man erreicht natürlich weit mehr Menschen als bei einem regionalen Seminar. Die Teilnehmer brauchen nur einen PC oder ein Tablet mit Lautsprechern und eine gute Internetverbindung. Der Vortragende braucht Mikro, Lautsprecher, einen PC mit Webcam, eine Software um das Webinar halten zu können und ein Thema, über das es sich lohnt zu referieren.

Tools dafür gibt es mittlerweile viele, von Edudip (bis 10 Teilnehmer kostenlos) über WebinarJam oder GoToWebinar (beides im Abo) bis zu Google HangOut on Air (kostenlos, darüber hab ich hier genauer berichtet). Welches man nimmt, entscheidet die Geldbörse und die erwartete Teilnehmerzahl. Für regelmäßige, professionelle Webinare dürfte im Moment WebinarJam am günstigsten sein.

Dann solltest du noch eine gute Präsentation vorbereitet haben, um deinen Teilnehmerinnen etwas zu bieten. Ich habe aber auch schon Webinare gehalten, wo die ganze Zeit nur ich zu sehen war (da ging es um eine Online-Lesung meines ersten Buches).

Was mich dabei stört

Nun, ich habe es oben ja schon angesprochen – die meisten Webinare sind heute nach dem Schema: heißes Thema – Lösungen werden angeschnitten – anschließend wird ein Produkt (Onlinekurs, Workshop, E-Book, etc) vorgestellt, wo es dann die komplette Lösung gibt.
Nicht falsch verstehen, ich bin gerne bereit, für Problemlösungen zu zahlen – ich möchte es gerne nur vorher wissen. So aber hab ich meist 30 Minuten das Gefühl: „Ja, endlich jemand, der mich versteht und weiß, was ich brauche.“ – und danach den kalten Kübel Wasser, der leise flüstert: „Ätschibätsch, hast du wirklich geglaubt, ich sag dir das so einfach?“.

Ist es denn wirklich so schlimm, das von Anfang an klar zu kommunizieren? Ich versteh schon, dass man als Unternehmerin nicht einfach alles kostenlos in die Welt kippt, dass man seine Produkte verkaufen möchte – aber Himmelherrgott: DANN SAGT DAS DOCH EINFACH!
Hört dann keiner mehr zu? Wird die Methode uninteressant, wenn ich von Anfang an klipp und klar kommuniziere: „Hee, ich kenn dein Problem, ich hab auch eine Idee, wie man es lösen kann und ich erzähl dir mal, wie ich mir das vorstelle. Gefällt dir das, kannst du den Kurs/das Buch kaufen, dort findest du alles, was du brauchst.“

Sag, was du zu sagen hast

Ich finde Webinare toll, informativ und sehr praktisch. Die Idee an sich ist also durchaus beachtenswert. Abgesehen davon, dass es weit einfacher ist, in einen PC-Monitor zu sprechen als auf einer Bühne vor zig Menschen, die einen anstarren, finde ich es einfach sehr gemütlich, in dicken Socken und mit einer Tasse Tee vor dem PC zu sitzen und über das zu reden, was mich interessiert. Und was andere auch interessieren könnte.

(Wie du vielleicht bemerkt hast, habe ich in den letzten Tagen Webspirit massiv umgestaltet (ich hoffe auch intuitiv verständlich). Ziel ist es, alle Bereiche einheitlich zu gestalten, weil ein neuer Bereich dazukommen wird (psst, alles noch streng geheim). In diesem Bereich wird es alle meine bisher erstellten Onlinekurse und Workshops auf einer Seite geben, die man dann einzeln oder als gesamte Wundertüte buchen kann. Und für diese Kurse und Workshops werde ich defintiv Webinare geben – um sie vorzustellen und zu erklären, was man dabei lernen kann.
Also mehr so à la Steve Jobs, der eine Pressekonferenz einberief, um sein neues iPhone vorzustellen. Der hat auch dort die Vorzüge erzählt und wie einzigartig das neue Teil ist. Um es anschließend zu verkaufen. Und die Menschen kamen, um zuzuhören. Sie wussten von Anfang an, dass ihnen ein neues Produkt vorgestellt werden sollte, sie waren neugierig darauf – obwohl es sich „nur“ um ein Handy handelte. Mit Handys telefoniert man – dafür brauch ich eigentlich keinen Vortrag, oder?

Ich werde dort keine Lösungen versprechen, die ich dann nur ansatzweise löse und – Hokuspokus – auf einen Wahnsinnskurs verweise. Kann ich etwas im Webinar lösen, werde ich es tun. Ansonsten (weil man dazu vielleicht Videos, Anleitungen, 1:1-Hilfe braucht) werde ich erzählen, wie der Aufbau aussieht und was du danach kannst.

Fazit

Mach Webinare, bis der PC raucht – wenn es dir Spaß macht, über ein Thema zu reden. Nutze sie als Werbemaßnahme, wenn du ein neues Produkt vorstellen möchtest – aber dann sag das bitte auch von Anfang an dazu. Ich finde Webinare nicht schlecht, um etwas vorzustellen. Egal, ob es sich hierbei um eine Onlinelesung des neuen Buches handelt oder um die Einführung eines Onlinekurses, bei dem du das Internet von einer neuen Seite kennenlernst. Diese Aufzeichnungen kannst du später auf deiner Website einbinden und das Video als zusätzlichen Content anbieten. Das ist toll.

Ein Beispiel: Du bist Energetikerin und beschäftigst dich mit Klangschalen. Im Webinar zeigst du die benötigten Utensilien und wie man damit umgeht. Erkläre, wofür Klangschalen nützlich sind und was man damit machen kann. Beantworte Fragen von Teilnehmerinnen. Schneide anschließend die Aufzeichnung zusammen und stelle sie als Tutorialvideo auf deine Seite. Cool – du hast im direkten Gespräch Menschen erreicht, die sich für das Thema interessieren und hast im gleichen Zuge neuen Input für deine Seite kreiert. Hier kannst du zu Beginn auch erzählen, dass du auch Offline-Kurse dazu anbietest oder Klangschalen-massagen durchführst. Ist zwar für menschen, die 500km von dir entfernt wohnen, nicht ganz so interessant – es ist aber auch kein Fehler, so etwas zu erwähnen. Aber nicht als „du erfährst nicht wirklich, was man tun muss, wenn du nicht anschließend zu mir kommst und das Workshop-Wochenende buchst“. Sondern als zusätzlicher Hinweis. Das kannst du in die Vorstellung deiner Person einflechten – und schon ist es keine Werbung mehr.

Schon mal ein Webinar gehalten? Oder besucht? Wie waren deine Erfahrungen damit? Erzähl mir in den Kommentaren dazu.

PS: Nächste Woche werde ich mich mit den berühmten „21-Tage-Challenges“ beschäftigen (Das schreibe ich, um dich neugierig zu machen und bei der Stange zu halten. ich möchte nämlich, dass du wiederkommst und weiterliest. Vielleicht sogar den Beitrag teilst und mich damit bekannter machst. Werde ich nämlich bekannter und erhalte mehr Aufträge, kann ich es mir leisten, mich noch mehr meiner Lieblingsbeschäftigung – dem Schreiben – zu widmen und dir noch viel mehr Beiträge zu liefern. Schlaue Methode, oder? Das nennt man Win-Win. 😉 )

Der Beitrag M04 – Webinare: virtuelle Kaffeefahrt oder echte Hilfe? erschien zuerst auf Spirituality goes Web!.


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